Ein Tag mit Undine Zimmer im Volksverein Schreibworkshop und Lesung

Am Morgen des 26. April fanden sich neun BesucherInnen des Volksvereins mit Undine Zimmer zu einem Schreibworkshop zusammen. Die Autorin des Buches „Nicht von schlechten Eltern“ vermittelte in diesem Workshop wie eigenen Gedanken zu Papier gebracht werden können denn „Jeder hat was zu erzählen und kann das auch“. In entspannter Atmosphäre in der der Spaß am Schreiben im Vordergrund stand, mit kleinen aber sehr wirksamen Tipps entstanden so in kurzer Zeit erstaunliche Geschichten und Texte.

Am Abend fanden sich dann mehr als 40 BesucherInnen in der Möbelhalle des Volksvereins ein. Hier wurden zunächst die Schreibergebnisse des Workshops ausgestellt und auch ein am Morgen entstandener Dialog (in Form von SMS Nachrichten) von Teilnehmern präsentiert. Die Ergebnisse fanden großes Interesse und regen Zuspruch.

Im Anschluss las Undine Zimmer einige Kapitel aus ihrem Buch, welches die Normalität eines Aufwachsens in einer Familie die von Sozialhilfe lebt, beschreibt. Sie gibt sehr private Einblicke in die Geschichte ihrer Eltern die in die Arbeitslosigkeit führte, in die Gefühlswelt eines Kindes das in materieller Hinsicht hinter anderen Kindern zurückstehen muss, die Emanzipation vom Lebensbild der Eltern und ihrem Leben heute mit dieser Vergangenheit. Sie beschreibt nicht anklagend, nicht betrübt, sie beschreibt anschaulich ihre Geschichte die für die Geschichte vieler anderer stehen kann. Eine Geschichte die Mut macht.

Das Publikum war begeistert, berührt und brachte dies auch in den sich anschließenden Gesprächen zum Ausdruck.

Der Workshop und die Lesung fanden im Rahmen der Solidaritätskollekte statt, die Anfang Mai in den Gemeinden des Bistums Aachen gehalten wird. Seit über 20 Jahren fördert das Bistum Aachen in außergewöhnlicher Weise die Arbeitslosenarbeit durch die Bereitstellung von Kirchensteuermitteln und eben diese Kollekte. Dieses Engagement drückt sich in dem neuen Slogan aus: „Kirche heute: beraten – qualifizieren – fördern – begegnen“.

In den Gottesdiensten am 7. und 8. Mai ist die diesjährige Kollekte angesetzt. Auf die Situation langzeitarbeitsloser Frauen und Männer wird in diesem Jahr besonders hingewiesen. Der Koordinationskreis kirchlicher Arbeitsloseninitiativen im Bistum Aachen hat als Slogan ein Zitat von Undine Zimmer ausgewählt:

„Träumen kostet Mut, wenn dir keiner Hoffnung macht. Und es bleibt immer diese Angst, dass ich trotz aller Anstrengung versagen und das Leben meiner Eltern leben werde.“