Abschied von Eddi Erlemann Der Weg vom Münster zur Brandtskapelle

12.11.2015 Am 11.11.2015 machten sich viele auf den Weg. Zunächst zur Münsterkirche, wo sie entweder im Langhaus, der Krypta oder nur im angebauten Zelt Platz fanden. Aber es ging nicht um den besten Platz, sondern um das Miteinander.

Stundenlang warteten die vielen Trauernden, um vor das Grab des geliebten Pfarrers treten zu dürfen.

Alle konnten dem Gottesdienst folgen, dank der Videoübertragungen. Regionaldekan Ulrich Clancett fand gute Worte. Er nahm alle nocheinmal mit in die Stille von Eddis Sterbezimmer und erklärte wie vorzüglich Eddis Altar in der Brandtskapelle - eine schlichte Werkbank - zu seinem Reden, Denken und Wirken gepasst hat, als Ort, wo Gedanken entstehen und immer wieder verbessert und nachgearbeitet werden, um dann als Werkstück in der Realität zu bestehen.
Anschließend ging der Weg weiter. Über den alten Markt, Aachener Straße, rechts in die Waldhausener Straße vorbei am ehemaligen Zentrum des historischen Volksvereins, dessen 125. Gründungsjubiläum Eddi noch mitfeierte. Zur Karmannstraße vorüber am Marienhöfchen, wo Eddi noch 14 Tage vorher beim "Kreuzweg der Arbeit" über die Anfänge des sozialen Wohnungsbaus gesprochen hatte. Und dann aus dem Gladbach-Tal hinauf zum Kapellchen.
Während des ganzen Wegs wurde an vielen Stellen des langen Zuges immer wieder spontan gesungen, oft: Der Himmel geht über allen auf. Das war sein Lied: alle. Darum ging es ihm: Niemand vergessen, alle mitnehmen.
Hier vor der Kapelle wurde nochmal gemeinsam betet, der Sarg dann zum Eingang der Gruft getragen. Nun begann das Ausharren für die, die auch diese letzten Schritte mitgehen wollten.
Für die Brandtskapelle und den TaK war es ein Tag des Heimkommens. Eddi ist wieder daheim in der Mitte des Ortes, der ein starkes Resümée seines Lebenswerkes ist: ein Ort, an dem die Kleinen groß sind. Er hat ihn geschaffen.