Geschäftsbericht 2015 liegt vor Gegen die Erwartungen: 2015 schließt mit einer schwarzen Null

23.08.2016 Entgegen der ursprünglichen Erwartungen des Wirtschaftsplans 2015 konnte die Geschäftsführung den Gesellschaftern des Volksvereins am ersten Montag in Juli eine Bilanz mit einem kleinen Plus in Höhe von 1.338,96 € präsentieren. Das nennt man eine schwarze Null. Die Geschäftsführung wurde einstimmig entlastet, mit dem Dank der Gesellschafter an alle, die zu dem positiven Ergebnis beigetragen haben. Die Geschäftsführung legte jetzt den Geschäftsbericht 2015 der Öffentlichkeit vor.

Der Geschäftsbericht 2015 wird begleitet von zahlreichen Zitaten von Edmund Erlemann.

Die Situation des Arbeitsmarktes

Die absolute Zahl an Arbeitslosen Frauen und Männern lag 2015 bei 14.365 Arbeitslosen und damit sogar über der Zahl aus 1983, dem Gründungsjahr des Volksvereins. Ansonsten hat sich einiges geändert. Die Situation bei Langzeitarbeitslosen hat sich verfestigt: diejenigen, die es trifft, sind durchschnittlich länger als vier Jahre arbeitslos und mit der Zunahme der Dauer der Arbeitslosigkeit wird es immer schwieriger, wieder in Arbeit zu kommen. Die lange Dauer der Arbeitslosigkeit ist verbunden mit geringer beruflicher Qualifikation, gesundheitlichen Einschränkungen, oft Problemen mit Geld oder Verschuldung und sozialer Desintegration.
Gleichwohl gelang es dem Volksverein auch im Jahr 2015, 33 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Arbeitslosigkeit in Arbeit zu vermitteln. Mit ein Grund hierfür war der Arbeitskräftebedarf insbesondere im Bereich der Logistik, durch den etliche Vermittlungen in Arbeit ermöglicht wurden.
Insgesamt weist die Situation auf dem regionalen Arbeitsmarkt und die Situation betroffener „armer Familien“ weiter einen Bedarf an arbeitsmarktpolitischer Unterstützung aus - eine zentrale Voraussetzung für die Existenz des Volksvereins.

Große Trauer

Der Lagebericht erinnert an den Verlust von Eddi Erlemann und die über viele Jahre Verantwortung tragenden Günter Lamerz und Stefan Lingnau.

Neue Schwerpunkte

Ein Arbeitsschwerpunkt bestand 2015 in der Verlagerung der Secondhand-Annahme und Sortierung von Kleidung, Hausrat und Büchern. Nach dem Abschluss der Bauarbeiten im neuen Gebäude auf der Geistenbecker-Straße 111 mussten der Umzug gemanagt und die Sachspenderinnen und -spender auf den neuen Abgabeort hingewiesen werden. Dies ist insgesamt gut gelungen.

Vier zusätzliche feste Arbeitsstellen wurden geschaffen, um die Arbeitsbereiche zu stabilisieren.
Die Angebote des Volksvereins werden mit den Begriffen "bilden, arbeiten, begegnen, beraten" beschrieben. Insgesamt nutzten 313 Frauen und Männer die Arbeitsangebote. 182 Personen sind im Laufe des Jahres ausgeschieden. Die Differenz macht eine enorme Fluktuation deutlich, mit der sich die Struktur und Anleitung gebenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich auseinandersetzen müssen. Jeder Teilnehmerplatz wurde statistisch 1,7-mal im Jahr besetzt. Trotz der belasteten Situation der Teilnehmenden konnte die hohe Vermittlungsquote von erneut 33 % erzielt werden. Zwei Auszubildende schlossen im Jahr 2015 erfolgreich ihre Prüfungen ab. Die Arbeitsangebote werden ergänzt durch Bildungs- und Beratungsangebote.

Das erfolgreiche Beratungsangebot "Maßarbeit für Mönchengladbach-50+ und-Plan B“ musste leider zum Jahresende 2015 durch Entscheidung des Fördergebers Bund eingestellt werden.
Als neues Angebot konnte das mit Arbeitsmarkt-, sozialen und Umweltzielen versehene Programm “Stromsparcheck“ eingerichtet werden. Es bietet sozialversicherungspflichtige Beschäftigung für vier Mitarbeiter und kostenlose Energiesparberatung für einkommensschwache Haushalte.

Es geht weiter mit der Holzwerkstatt

Die schwierige Situation der Holzwerkstatt wurde mehrfach schon öffentlich angesprochen. Die Werkstatt sollte geschlossen werden, verbunden mit dem Auftrag, Möglichkeiten der weiteren Nutzung der Infrastruktur Holzwerkstatt zu prüfen.

Elektrogeräteprüfung und Schulkiosk

Im Arbeitsbereich Gebrauchtmöbel wurde die Elektrogeräteprüfung zum Jahresende 2015 neu eingerichtet. Ob sich dieser Ansatz positiv entwickeln kann wird, sich erst im Laufe des Jahres 2016 zeigen.
Eine Erweiterung ist auch durch den Betrieb eines zusätzlichen Schulkiosks am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in Rheydt-Mülfort erfolgt. Dieses Angebot wird an der Schule gut angenommen.

Viele haben geteilt

Der Geschäftsbericht verweist auf die zahlreichen Formen von Kooperation und Vernetzung, die zum Engagement in Kirchen und Gesellschaft gehören.
Als Spenden sammelnde Organisation gibt der Volksverein Rechenschaft über die Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit und der Fundraising-Aktivitäten und dem damit verbundenen Kosteneinsatz. Für den gesamten Arbeitsbereich wurden einschließlich Anzeigen zu den verschiedenen Produkten und Dienstleistungen sowie einer größeren Neuspender-Werbeaktion etwa 101.000 € bei einem Gesamtumsatz von 2,94 Mio. € aufgewandt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung weist den Überschuss von 1.338,96 € aus, der laut Beschluss der Gesellschafterversammlung in die Rücklagen eingestellt wird.

Ausblick

Drei Herausforderungen beschreibt die Geschäftsführung für die weitere Arbeit:

  • die Entwicklung des Volksverein Mönchengladbach nach dem Tod von Eddie Erlemann,
  • die Situation Langzeitarbeitsloser in der Gesellschaft und der Region angesichts eines schwindenden Problembewusstseins und
  • die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen

Der Bericht endet mit dem Dank an alle auf verschiedene Weise an der Entwicklung des Volksvereins Beteiligten, die dessen Grundmotiv “teilen macht reich“ mit Leben erfüllt haben.

Interessenten können den gesamten Bericht im Downloadbereich herunterladen oder ein gedrucktes Exemplar bei Emilie Bolten anfordern: e.bolten@volksverein.de