Leitbild

Der „Volksverein Mönchengladbach“ gemeinnützige Gesellschaft gegen Arbeitslosigkeit mbH wurde aus zivilgesellschaftlichen Engagement von engagierten Christinnen und Christen der Katholischen Region Mönchengladbach im Jahre 1983 gegründet. Die Gründung basierte auf der Wahrnehmung der massiven Veränderung der Arbeitswelt und der in der ehemaligen regionalen Textilregion zunehmend wachsenden strukturellen Arbeitslosigkeit. Für die Gründer stellte dieses Engagement die Verbindung von Glauben und Leben dar.


In den vergangenen 35 Jahren hat sich über ein Leistungsprofil und weitere Beratungsprozesse, folgendes Leitbild entwickelt:

Zielgruppen, Nutzen und Verständnis der Arbeit

Der Volksverein will zu gelingendem Leben, zur Teilhabe an gesellschaftlichem Leben und der Arbeitswelt, insbesondere mit und für (langzeit-) arbeitslose Frauen und Männer beitragen. Die eigens entwickelten Angebote haben eine Lotsenfunktion. Sie sollen die Kompetenzen und die Ressourcen der Menschen verbessern und fördern. Dabei ist die Vermittlung in den Regelarbeitsmarkt eine zentrale Zielsetzung. Die Förderprozesse dienen auch der Stärkung der Menschen jenseits der nicht immer möglichen Integration in Erwerbsarbeit.

Der Volksverein begegnet den Biographien der Menschen mit Respekt und knüpft an sie an. Er macht individuelle und unterstützende Angebote zur Beratung,  Bildung sowie zu strukturgebender und sinnstiftender Arbeit in unterschiedlichen Arbeitsfeldern.

Durch die Angebote zu „Bilden - Arbeiten - Begegnen - Beraten“ im Volksverein und im „Treff am Kapellchen“ (TaK) auf der Rudolfstraße, werden Orte der Begegnung, der sozialen Vernetzung, der Gemeinschaftsbildung und der Spiritualität geschaffen. Die betrieblichen Orte und die Treffpunktorte sind Lernfelder zur Erprobung von Mitwirkung, Mitgestaltung und von gelingendem Leben.

Bei der Erbringung von Dienstleistungen und der Herstellung von Produkten schätzen wir unsere Kunden und Kooperationspartner. Sie sind gleichsam „Lernpartner“ für die TeilnehmerInnen unserer Fördermaßnahmen.

Der Wert der verschiedenen Arbeits- und Austauschprozesse liegt in der Aufhebung gesellschaftlicher Gräben und in der Förderung einer pluralen, lebenswerten Gesellschaft.

Bewahrung der Schöpfung  - Nachhaltigkeit

Der biblische Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung richtet sich auf Menschen und Umwelt. Die Integration der Teilnehmenden in Gesellschaft und Arbeitswelt ist durch den Anspruch auf Nachhaltigkeit geprägt. Das trifft auch auf das Handeln in den Arbeitsfeldern zu. Ebenso wie auf die Erstellung von Produkten und Dienstleistungen. 

Die verbessernde Nutzung von Gebrauchsgütern im Second Hand Bereich, wie der sparsame Umgang mit Ressourcen, geschieht kontinuierlich. Die Berücksichtigung der Herkunft verwendeter Materialien und nachwachsender Rohstoffe bestimmt alle Arbeitsbereiche.

Hineinwirken in Kirche und Gesellschaft

Der Volksverein bietet mit seinem Handeln gesellschaftlich und kirchlich engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Möglichkeit zur Solidarisierung mit ausgegrenzten Menschen. Diese Solidargemeinschaft eröffnet Raum für die Entwicklung neuer Formen der Teilhabe am sozialen und kirchlichen Leben.

Die reale Lebenssituation vieler (Langzeit-) Arbeitsloser, deren Sprach- und Machtlosigkeit fordert politische Lobbyarbeit. Hierzu beteiligt sich der Volksverein an verschiedenen lokalen oder überregionalen Netzwerken, um die Wirkkraft  des Engagements zu erhöhen und in die gesamte Gesellschaft auszustrahlen.

Die Angebote und das Engagement finden ihren Niederschlag in einer regelmäßigen und gezielten Öffentlichkeits- und Pressearbeit. Sie richtet sich an verschiedene Nutzergruppen (soziale Kunden und Kunden der verschiedenen wirtschaftlichen Bereiche, sowie die Sach-SpenderInnen). Sie zielt auch auf Fürsprecher und Multiplikatoren in öffentlichen Einrichtungen, Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur, und im Sozialen.

Als zivilgesellschaftliche Initiative lädt der Volksverein dazu ein, seine Arbeit im Rahmen von Ehrenamt  und bürgerschaftlichem Engagement mit zu gestalten. Für Unternehmen ist er Ansprechpartner für die Kooperation im Rahmen des CSR-Engagements (gesellschaftliche Verantwortung  von Unternehmen).

Der Volksverein ist vielfach Gastgeber für Menschen aus anderen Regionen und Ländern – nicht zuletzt durch die Kooperation mit den Steyler Schwestern im TAK. Dabei wird über die ideelle, finanzielle und politische Unterstützung informiert und mittelbar auch die Idee, gesellschaftliche Verantwortung durch Engagement und Spenden zu übernehmen exportiert. Diese missionarische Dimension trägt mit dazu bei, dass an vielen Orten die biblische Hoffnung, dass die Menschen „das Leben in Fülle haben“, zunehmend Wirklichkeit wird.

Die zahlreichen Partner tragen die Idee und den Leitsatz des Volksvereins „teilen macht reich“ weiter. Sie füllen so den Slogan mit Leben und Engagement.

Sozialunternehmen Volksverein Mönchengladbach – Gemeinsam erreichen wir mehr

Der Volksverein kann seit der Gründung seine Arbeit nur durch die finanzielle Unterstützung zahlreicher Spenderinnen und Spender, durch Fördergelder öffentlicher Institutionen und weitere Leistungserlöse tun. Der sparsame Umgang mit den so verfügbaren Ressourcen ist zwingend.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in verschiedener Weise das Unternehmen Volksverein mit Ihrer Arbeit gestalten und repräsentieren, begegnen wir mit dem gleichen Anspruch auf Respekt und Wertschätzung, wie wir ihn den Teilnehmenden und den verschiedenen Kundengruppen gegenüber zum Ausdruck bringen. 

Wir nutzen kollegiale Vielfalt, legen Wert auf einen multiprofessionellen und regelmäßigen Austausch untereinander. Wir unterstützen Maßnahmen zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung durch Fortbildung, Reflexion und Supervision und bieten Möglichkeiten zur Beteiligung an der Entwicklung des Unternehmens. Damit gestalten wir kompetent, professionell, mit Humor und Leichtigkeit die verschiedenen Bildungs- und Arbeitsprozesse.

Seinem Auftrag und seinen Grundsätzen begegnet der Volksverein in verantwortlichem sozialwirtschaftlichem und transparentem Handeln. Durch Qualitätssicherung und Zertifizierung werden die Abläufe regelmäßig überprüft und abgesichert.  

Mönchengladbach, im Juni 2018

Ergebnis einer Arbeitsgruppe im Rahmen des QM-Prozesses 2017/2018 und der abschließenden Zustimmung durch die Gesellschafter am 13. Juni 2018.